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Kompass
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Hast du Ziele? Ich habe keine Ziele. Vermutlich aus Selbstschutz. Die Enttäuschung wäre vorprogammiert. Wenn ich höre, dass sich Leute privat smarte Ziele setzen, schüttelt es mich. Als wäre das Leben ein Projekt, das man managen könnte.

Ich mache gern Pläne, nehme mir Dinge vor. Vor allem aber habe ich einen Kompass. Werte, für die ich einstehe. Ideen, die mich auf meiner Reise durchs Leben begleiten. Natürlich komme ich immer mal wieder vom Weg ab. Mein Kompass weist mir aber stets die Richtung. Allen Verlockungen zum Trotz.

Eine wesentliche Idee besteht darin, nicht Dingen hinterherzurennen, von denen es theoretisch immer noch mehr geben könnte. Mehr Geld, mehr Likes, mehr Reichweite, ein größeres Netzwerk, mehr Zuspruch. Um nur einige zu nennen.

Das Problem: In einer Welt, die darauf ausgelegt ist, stets mehr zu wollen, ist Zufriedenheit mit dem, was man hat, nicht erwünscht. Jedenfalls nicht als dauerhafter Zustand.

Genau das kann aber eine extrem befreiende Wirkung haben. Je mehr ich mich einer Sache widme, desto größer ist meine Lebensfreude. Auch wenn dies mit Schmerz, Frust oder Langeweile verbunden ist. Nur durch Widmung entsteht die Tiefe, die in mir längerfristiges Glück auslöst.

In Ergebnisse kann man sich leicht verlieben. Bereit zu sein, den Weg auch zu gehen, ist etwas anderes. Zu einer Sache kompromisslos Ja zu sagen, heißt unweigerlich, zu einer Million Alternativen Nein zu sagen. Um etwas zu schätzen, müssen wir ablehnen, was nicht dieses Etwas ist. Immer und immer wieder.

In seinem Buch „The Subtle Art of Not Giving a Fck“ schreibt Mark Manson:

Ultimately, the only way to achieve meaning and a sense of importance in one’s life is through a rejection of alternatives, a narrowing of freedom, a choice of commitment to one place, one belief, or (gulp) one person.

Sich einer Aufgabe, Sache oder Person zu widmen, kennt keine Grenzen. Es erfordert Ausdauer und Stärke. Das ist anstrengend. Wenn dir allerdings jede Stunde Neues ins Haus flattert, hilft es auch enorm, sich abzugrenzen. Es befreit. Auch wenn es bedeutet, sehr oft Nein zu sagen.

Was mich aktuell beschäftigt

  • Markus Beckedahl verabschiedet sich nach zwanzig Jahren bei netzpolitik. Auch ich frage mich immer wieder, wie lange ich das Watchblog eigentlich noch machen kann. Zwar habe ich erst zehn Jahre auf dem Buckel, aber sitze ich wirklich noch in fünf Jahren hier und schreibe einen Newsletter über digitale Medien? Was kommt danach?
  • Die Themen Klimakrise, Demokratie und Bildung treiben mich um. Mir fällt aber derzeit noch nicht so recht ein, was ich mit meiner Biografie in diesem Bereich anstellen könnte. Bei einer Partei arbeiten? Bei einer politischen Institution? Als Referent? Umschulen zum Lehrer? Erwachsenenbildung? Wieder um eine Anstellung in einem Medienhaus buhlen?
  • Die Soloselbständigkeit hat, wie in der ersten Ausgabe dieses Newsletters beschrieben, ihre Vorzüge. Wieder in einem Team zu arbeiten, mit Leuten vor Ort gemeinsam an einer Sache zu werkeln, könnte mir perspektivisch aber auch sehr gut gefallen. Augen und Ohren sind offen.

Worauf ich mich freue

  • Nachdem ich vergangenes Wochenende die erste richtige Runde draußen gefahren bin, habe ich direkt meine Zwift-Station abgebaut. Ich freue mich riesig darauf, dieses Wochenende wieder auf den Sattel zu steigen und ordentlich Kilometer zu machen. Gibt kaum etwas Schöneres.
  • Die Kids haben ab Montag Osterferien. Zeit, um ein paar gemeinsame Ausflüge zu machen. Vielleicht auch direkt mit unserem Bulli, den wir just aus dem Winterschlaf geweckt haben.

Was ich gerade arg feiere

  • Ich hatte mit Techno nie was am Hut. War einfach nicht meine Szene. Auch die Musik gefiel mir lange Zeit nicht wirklich. Wie viel Energie mir dieser Track hier aber gibt, ist schon fast albern:

Hey, willkommen bei der zweiten Ausgabe meines persönlichen Newsletters „roh & ungefiltert“. Du erhältst diesen Newsletter, weil du dich dafür angemeldet hast. Wenn du den Newsletter nicht mehr beziehen möchtest, kannst du dich mit einem Klick auf den Link unten im Footer abmelden. Der Newsletter ist kostenlos. Wenn du meine Arbeit unterstützen möchtest, dann am besten, indem du Mitglied beim Social Media Watchblog wirst. Ich freue mich aber auch sehr, wenn du mich auf meiner „roh & ungefiltert“-Seite bei Steady unterstützt oder mir einen Kaffee ausgibst: buymeacoffee.com/martinfehrensen. Many thanks!

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